IMAGINATIONEN

Wir haben bereits erläutert, dass es in der Meditation vor allem darum geht, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen. Außerdem haben wir mit der Mantra-Meditation auch eine Form beschrieben, bei der es nicht nur um das Wahr- nehmen, sondern auch um das Stärken bzw. Transformieren von inneren Haltungen und Werten geht.

Dies ist auch die Hauptintention der beiden Imaginationen, die wir Ihnen im Folgen- den vorstellen möchten. Für Imaginationen gibt es auch einen wissenschaftlichen Hintergrund in der Gehirnforschung. So wurde bei Gehirnstrommessungen festge- stellt, dass Gehirne von Menschen, die sich Bilder eines bestimmten Ortes anschau- en bzw. die sich intensiv vorstellen, an einem bestimmten Ort zu sein, ganz ähnliche Reaktionen zeigen, als wären die Menschen wirklich an diesem Ort. Dazu passt unsere erste Imagination, in der es darum geht, sich an einen „Inneren Wohlfühlort“ zu versetzen. Stellen Sie sich dazu einen Ort vor, an dem Sie sich si- cher und geborgen fühlen und der zugleich positive Gefühle und Energien in Ihnen freisetzt. Dies kann ein realer Ort Ihrer Erinnerung sein oder ein Fantasieort, den Sie sich in Ihrer Vorstellung möglichst detailreich gestalten. Wenn Sie in entspannten Situationen häufig einüben, sich innerlich an Ihren Wohlfühlort zu begeben, können Sie ihn auch mitten im Alltag nutzen – etwa zur kurzen Entspannung zwischendurch oder zur Beruhigung in oder vor herausfordernden Situationen. Die zweite Imagination haben wir „Inneres Licht“ genannt. Sie soll helfen, innere Energien oder auch Kreativität in uns wiederzuentdecken und zu verstärken.
Im Folgenden finden Sie die Anleitungen zu beiden Imaginationen. Sie umfassen eine Einleitung und einen Abschluss, die jeweils identisch sind, und einen jeweils individuellen Hauptteil. Um die Bilder innerlich gut nachvollziehen zu können, ist es sinnvoll, wenn Sie sich die Texte entweder vorlesen lassen oder sie vorher z. B. mit der Diktierfunktion Ihres Smartphones aufnehmen und dann einfach abspielen las- sen. Oder Sie hören sich die Audioaufnahmen an.
Vielleicht gelingt es Ihnen nach einiger Übung, die Bilder auch ohne äußere Anleitung in sich wachzurufen